Reflect & Innovate

Design Thinking

 

 

Kritisches Denken, wie wir jetzt in der Lage sind anzuwenden, ist nützlich bei der Analyse von Problemen, oder dem Hinterfragen von gegebenen Antworten. Hier wollen wir vorab durch klare Überlegung den besten Weg finden. Im Gegensatz dazu steht das Design Thinking. Ziel ist nicht die Wahl des besten Weges, sondern das kontinuierliche Testen, Beobachten und Verbessern. Die häufigste Anwendung liegt in der Produkt- und Serviceentwicklung.

Der Prozess wird wie folgt dargestellt:

 

 

Design Thinking Prozess- Abbildung GS Consult (vgl. Plattner, Meinel, Leifer, 2011)

Phase 1: Problemdefinition 

In dieser Phase wird das zu lösende Problem identifiziert und konkretisiert. Es geht darum, das Problem klar zu verstehen und die richtigen Fragen zu stellen.

Phase 2: Nutzerorientierung, Testmaß finden 

Hier stehen die Nutzer*innen im Mittelpunkt. Es gilt, die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer zu verstehen und zu berücksichtigen. Es werden Maßnahmen identifiziert, um die Ideen und Lösungen zu testen.

Phase 3: Brainstorming 

In dieser Phase werden kreative Ideen generiert. Viele verschiedene Ansätze sollen entwickelt werden, ohne Einschränkungen zu berücksichtigen. Kreativität und Vielfalt werden gefördert, um innovative Lösungen zu finden.

Phase 4: Prototyp 

Basierend auf den Ideen aus dem Brainstorming wird ein Prototyp erstellt. Dieser Prototyp kann in verschiedenen Formen auftreten, von einfachen Skizzen bis hin zu physischen Modellen. Der Fokus liegt darauf, schnell und kostengünstig Ideen zu visualisieren und testen zu können.

Phase 5: Test 

Der erstellte Prototyp wird mit Nutzer*innen getestet, um Feedback zu sammeln und die Lösungen weiter zu verfeinern. Dieser iterative Prozess des Testens und Verbesserns führt zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Ideen.

Weitere wichtige Regeln für diesen Prozess sind:

Die Menschlichkeits-Regel: 

Alle Designaktivitäten sind sozialer Natur. Erfolgreiche Innovationen durch Design Thinking führen stets zu einer menschenzentrierten Perspektive, da die Bedürfnisse der Nutzer*innen im Fokus stehen und die Menschlichkeit der Entwickler*innen anerkannt wird.

Die Ambiguitäts-Regel: 

Ambiguität muss bewahrt werden. Ein offener Austausch und freie Entfaltung sind der einzige Weg zu Innovation. Innovation erfordert die Freiheit, andere Sichtweisen zu vertreten.

Die Re-Design-Regel: 

Alle Designs sind Re-Designs. Die menschlichen Bedürfnisse, die befriedigt werden sollen, bleiben gleich, nur die externen Umstände ändern sich kontinuierlich. Neue Technologien für menschliche Bedürfnisse sind Weiterentwicklungen der alten Technologien, die bestanden, um jene Bedürfnisse zu erfüllen.

Die Anfassbarkeits-Regel: 

Das Greifbarmachen von Ideen erleichtert immer die Kommunikation. Konzeptionelles Prototyping ist nicht nur eine zentrale Aktivität im Design Thinking, sondern Kommunikationsmedium.

Zur Vertiefung dieses Themas empfehlen wir die Literatur der angegebenen Quellen. Ausführliche Quellenangaben finden sich auf der Seite Materialien und Literatur“.

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